Im September und Oktober 2022 begann ich langsam zu spüren, dass sich etwas veränderte.
Es war leise.
Nicht spektakulär. Nicht rasant.
Aber doch spürbar.
Es fühlte sich an, als würde ich mich endlich aus dem Nebel erheben, der mich so lange umhüllt hatte.
Schritt für Schritt ging es nach vorne.
Und dann, im Januar 2023, hielt ich plötzlich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen.
Völlig unerwartet. Ungeplant.
Ein Moment, der alles in mir aufwühlte:
Schock, Freude, Angst, Staunen und Zweifel – alles gleichzeitig.
Und dann kam die vielleicht größte Fügung meines Lebens:
Meine Tochter wurde im September geboren.
Genau in jenem Monat, der für mich so tief mit Schmerz und Angst verbunden war.
Ein Teil von mir fühlte tiefe Dankbarkeit –
als würde das Leben auf eine unergründliche Weise versuchen, Heilung zu schenken.
Gleichzeitig war da aber auch etwas anderes:
eine Rückkehr.
Denn dieser September erinnerte mich.
An eine Zeit, die ich nicht vergessen kann.
An Erfahrungen, die mich geprägt haben –
auch wenn ich sie hier bewusst nicht im Detail teile.
Manche Geschichten dürfen im Schutz bleiben.
Weil sie nicht nur mir gehören.
Und dann war da dieser Moment:
Ich stand am Fenster der Neugeborenenstation –
und sah auf genau den Teil des Klinikgeländes,
wo ich drei Jahre zuvor das Gefühl hatte,
dass alles auf der Kippe steht.


Licht und Schatten. Verlust und Neubeginn.
Alles existierte gleichzeitig.
Und ich begann zu verstehen,
dass genau darin die Essenz des Lebens liegt.
Gibt es in deinem Leben einen Moment, in dem sich Licht und Schatten gleichzeitig gezeigt haben?
Und wenn ja – was hat sich dadurch vielleicht verändert?
Das Leben findet Wege, Kreise zu schließen – auf seine ganz eigene Art.
Und manchmal beginnt Heilung genau da,
wo wir sie am wenigsten erwarten.